Berühmte Persönlichkeiten sterben immer mindestens zweimal.
So scheint es zumindest in einer Zeit wo immer wieder Nachrichten von dem Tod
berühmter Individuen auftauchen, die sich mithilfe von etwas Recherche schnell
als falsch herausstellen. Bei den meisten Meldungen handelt es sich um das Werk
von Internet-Trollen oder einfachen Gerüchten aber hin und wieder sticht ein
Fall hervor. Zum Beispiel: John Carpenter.
Will man Carpenter beschreiben, genügt eigentlich ein Wort:
indie. John Carpenter gilt als Kultfigur; der 70-jährige Autor von Filmen wie They Live und The Thing flog immer etwas unter dem Radar der großen F ilmindustrie
und widmete sich hauptsächlich Leidenschaftsprojekten. Aber Carpenter stirbt in
letzter Zeit nicht selten virtuelle Tode, erst vor kurzem fabrizierte Rotten
Tomatoes seinen neusten Sterbefall und auch in der Vergangenheit wurde immer
wieder Carpenters Versterben falsch getitelt. Hinzu kommt noch, dass auch in
einigen Artikeln und Retrospektiven sein Tod fälschlicherweise angenommen wird.
Aber warum gehen so viele Menschen von Carpenters Tod aus?
Künstler sind mittlerweile im öffentlichen Auge kaum noch
Personen mehr sondern Marken. Von Vermögensvermehrung geleitet wird versucht
sei es nun, Regisseure oder Schauspieler, ein möglichst positives Image über
sozialen Netzwerke zu verleihen, das kaum noch etwas mit der wahren
Persönlichkeit der Person zu tun hat, und Personen, die sich diesem System
entziehen, fallen durch das Raster und verschwinden nahezu förmlich. Eben, das
scheint Carpenter, der sich auf öffentlichen Medien bedeckt hält und in letzter
Zeit auch keine großen, neuen Projekte gestartet hat, zu passieren. Die Öffentlichkeit
braucht anscheinend Signale, Meldungen oder Schreie um überhaupt zu wissen,
dass jemand noch am Leben ist.