Horror ist ein Genre das so gut wie immer Konformitäten und
Regeln folgt. Kettensägen, einsame Blockhütten im Wald, Mörder hinter
Eishockeymasken; wer kennst sie nicht, die Klischees des Horrorgenres. Aber hin
und wieder kommt etwas Frisches um die Ecke, Frischfleisch im Horrorabteil.
Eponymous ist so ein Art von Frischfleisch.
Eponymous wirft klassisches Storytelling gleich zu Anfang aus
dem Fenster. Das Spiel beginnt, eine Stimme gibt einem Anweisungen und man
begibt sich auf eine surreale Reise durch ein Labyrinth aus seltsamen Räumen
und verpixeltem Horro. Das Ende erklärt nichts. Aber warum ist das Alles so gut
und so erfrischend?
Soundtrack und die eigentlich sehr krude Grafik schaffen es
eine überraschend angespannte und bedrückende Stimmung zu erzeugen. Die
Verwirrung des Spielers wird extra genutzt um den Horror voranzutreiben. Die
meisten anderen Spiele sind vorhersehbar, bei Resident Evil weiß ich, dass bald
wieder ein Zombie um die Ecke schleichen wird, bei Amnesia weiß ich, dass ich
bald wieder panisch von einem Monster davonlaufen werde. Bei Eponymous weiß ich
nichts. Die einzelnen Schnipsel von einem durchgehenden Thema werden mir
kommentarlos an den Kopf geworfen. Was bedeutet der Kopf des Entwicklers auf
einem Podest, was die seltsamen, verpixelten Wandstellen, was das bizarre Ende?
H.P. Lovecraft hat einmal gesagt: „Die
älteste und stärkste Emotion der Menschheit ist Angst, und die älteste und
stärkste Angst ist die Angst von dem Unbekannten“ Eponymous ist das Unbekannte,
destilliert in eine einstündige Erfahrung.
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