Haunts |
Horror funktioniert immer am besten, wenn man es nicht
erwartet. Wenn man sich einen Horrorfilm ansieht, weiß man meist grundsätzlich was
man zu erwarten hat. Das macht Filme, wie Johnny
zieht in den Krieg und viele Filme von David Lynch, interessant, diese sind
zwar keine Horrorfilme, bieten aber bizarre Situationen und eine Atmosphäre des
Unbehagens. Das gibt es auch im Bereich der Videospiele:
Spookys Hause of Jumpscares |
Das durchaus bekannte Indiespiel Spookys House of Jumpscares beginnt zwar recht süß, mit Monstern
aus Pappe und Katzenpostern, wird fortlaufend immer bizarrer und
unfreundlicher. Später treten immer mehr paranormale Wesen (dieses Mal nicht
aus Pappe) auf und wird generell brutaler, mit blutigen Jumpscares und einer
konstanten Druckausübung auf den Spieler. Wär ein harmloses, „süßes“ Spiel
erwartet hat ist überrascht.
Ein weiteres Spiel wo
man den spontanen Horror nicht erwarten würde sind die originalen Thief-Spiele. Der erste Teil hat gleich
mehrere Level, wo man sich in heimgesuchtes Territorium vorwagt. Sei es nun den
zombieverseuchten Bonehoard, die verfluchten Minen des Cragsleft-Gefängnises,
das alte Viertel mitsamt seiner verwünschten Kathedrale. Thief 1 beginnt mit
einer recht geerdeten Mission in einer Burg eines Lords, driftet aber schon in
der zweiten Mission in den Horror ab. Für einen noch größeren
Überraschungseffekt kann Thief 2 hier ab sorgen:
Das zombieverseuchte Bonehoard |
Thief 2: the metal age
wirft einen Großteil der übernatürlichen Elemente über Bord und widmet sich
stattdessen Steampunkrobotern und fanatischen Technokraten. Die Horrorelemente
haben aber unter der Oberfläche aber überlebt. So kann man in der Mission Blackmail ein geheimes Verließ finden,
dass von einem sogenannten Haunt heimgesucht wird. Haunts haben die unangenehme
Eigenschaft stark und schnell mit ihren Schwertern zuzuschlagen, schneller als
der Spieler zu rennen, Stöhnen und Kettenrasseln zu produzieren und auch noch den
Spieler besser als alle anderen Gegner zu hören und zu sehen (was in einem
Schleichspiel nicht zu vernachlässigen ist) Man stelle sich ein 13-jähriges Ich
vor, dass diesen Gegnertyp zum ersten Mal begegnet und völlig überraschend von
diesem in ein paar Schlägen plötzlich niedergestreckt wird.