Um die Gesinnung einer politischer Partei einzuordnen
bedient man sich gerne dem sogenannten politischen Spektrum in der Form entweder
eines Hufeisens oder einer einfachen Linie. Natürlich ist dieses System nicht
optimal: wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch können nämlich so nicht
dargestellt werden. Probleme treten etwa bei Parteien wie den NEOS oder der FDP
auf, die sozialpolitisch zwar links (antirassistisch, antireligiös) aber
ökonomisch rechts sind (Neoliberalismus und Konzernnähe wird grundsätzlich
meist rechten Parteien zugeordnet, da ökonomisch Linke beides ablehnen) Vorzug
dieser Einteilung ist aber die simplifizierte, ideologische Darstellung diverser
Parteien auf einem Blick und die Beziehung untereinander aufgrund der Nähe im
Spektrum ist gut denkbar.
ein Versuch dem Spektrum eine zweite (wirtschaftliche) Dimension hinzuzufügen |
Gerne wird in politischen Diskussionen die eigene Position
als Mitte verwendet (dies ist wohl als Folge des oft als sehr positiv
dargestellten, politischen Zentralismus zu sehen) Die Mitte wird als politisch
bester Standpunkt verstanden und da man ja den besten politischen Standpunkt
haben will geht eine unreflektierte Person gerne von seiner Position als Mitte
aus. Aus diesem Grund entstehen öfters Statements wie, dass die Grünen
linksaußen seien oder, dass die SPÖ das linke Spektrum komplett verlassen habe
und jetzt rechts seie. Solche Behauptungen entstehen nicht aus Vergleichen mit
der gesamten politischen Landschaft Österreichs sondern aus einem Abgleich mit
der Konstellation der Partei und der eigenen Meinung.
Um eine relativ objektive Darstellung des politischen
Spektrums zu erzeugen, sollte man zuerst die radikalsten(,relevantesten)
Parteien von links und rechts in der momentanen politischen Landschaft nehmen
und als Eckpfeiler an beide Ränder stellen (verfassungsfeindliche Parteien
dürfen in Österreich übrigens nicht kandidieren, darum ist die KPÖ auch zum
Beispiel nicht revolutionär sondern reformistisch) Man kann nun durch die Nähe
der anderen Parteien zu den Randparteien, öffentliche Gesinnungsäußerungen der
Parteimitglieder und dem politischen Programm bestimmen wo sich diese im
Spektrum befinden. Aus diesen verschiedenen Standpunkt muss man dann einen
Mittelwert herausdestillieren und man kann die Partei einordnen. Zusätzlich
muss man die Parteien auch im Auge behalten, so rutscht heutzutage gerne mal
eine nach rechts ab.