Freitag, 30. Juni 2017

Drama um das politische Spektrum




Hufeisenspektrum


Um die Gesinnung einer politischer Partei einzuordnen bedient man sich gerne dem sogenannten politischen Spektrum in der Form entweder eines Hufeisens oder einer einfachen Linie. Natürlich ist dieses System nicht optimal: wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch können nämlich so nicht dargestellt werden. Probleme treten etwa bei Parteien wie den NEOS oder der FDP auf, die sozialpolitisch zwar links (antirassistisch, antireligiös) aber ökonomisch rechts sind (Neoliberalismus und Konzernnähe wird grundsätzlich meist rechten Parteien zugeordnet, da ökonomisch Linke beides ablehnen) Vorzug dieser Einteilung ist aber die simplifizierte, ideologische Darstellung diverser Parteien auf einem Blick und die Beziehung untereinander aufgrund der Nähe im Spektrum ist gut denkbar.

ein Versuch dem Spektrum eine zweite (wirtschaftliche) Dimension hinzuzufügen
Gerne wird in politischen Diskussionen die eigene Position als Mitte verwendet (dies ist wohl als Folge des oft als sehr positiv dargestellten, politischen Zentralismus zu sehen) Die Mitte wird als politisch bester Standpunkt verstanden und da man ja den besten politischen Standpunkt haben will geht eine unreflektierte Person gerne von seiner Position als Mitte aus. Aus diesem Grund entstehen öfters Statements wie, dass die Grünen linksaußen seien oder, dass die SPÖ das linke Spektrum komplett verlassen habe und jetzt rechts seie. Solche Behauptungen entstehen nicht aus Vergleichen mit der gesamten politischen Landschaft Österreichs sondern aus einem Abgleich mit der Konstellation der Partei und der eigenen Meinung.


Um eine relativ objektive Darstellung des politischen Spektrums zu erzeugen, sollte man zuerst die radikalsten(,relevantesten) Parteien von links und rechts in der momentanen politischen Landschaft nehmen und als Eckpfeiler an beide Ränder stellen (verfassungsfeindliche Parteien dürfen in Österreich übrigens nicht kandidieren, darum ist die KPÖ auch zum Beispiel nicht revolutionär sondern reformistisch) Man kann nun durch die Nähe der anderen Parteien zu den Randparteien, öffentliche Gesinnungsäußerungen der Parteimitglieder und dem politischen Programm bestimmen wo sich diese im Spektrum befinden. Aus diesen verschiedenen Standpunkt muss man dann einen Mittelwert herausdestillieren und man kann die Partei einordnen. Zusätzlich muss man die Parteien auch im Auge behalten, so rutscht heutzutage gerne mal eine nach rechts ab.